Krake - greift nach der Nachtruhe
Krimi: Manfred Krämers „Kohlemord“ mit humorigem Zwischenton
Lampertheim. Am Ende lässt er seinen Schweinehund dann doch noch von der Kette. Zum fulminanten Schlusspunkt hat sich Manfred Krämer wieder eine feine Mordart für seinen großen Bösewicht ausgedacht, der im Hintergrund die Strippen gezogen hat. Bis dahin bleibt's hochspannend, aber keineswegs blutrünstig. Der Lampertheimer Autor ist sich selbst treu geblieben beim "Kohlemord", seinem neuesten und fünften Roman aus der Krimiserie um das Privatermittler-Pärchen Bertha "Solo" Solomon und Lothar "Tarzan" Zahn. Die abgründige Düsternis aus dem zuletzt erschienen Thriller "Die Skorpionin" hat Krämer weggepackt und pflegt nun wieder - wie auch in seinen früheren Bergstraßen-Krimis - einen leichteren Tonfall, räumt Platz für viele humorige Zwischentöne ein. Geschickt gestrickte Story
Krämers große Lust am Fabulieren ist ungebrochen. Der fleißige Vielschreiber hat seinen Stil gefunden und weiter verfeinert. Mit gutem Blick fürs Detail lässt er den Leser sehr intensiv am Geschehen teilhaben. Allein seine ebenfalls ungebrochene Begeisterung auch für alle technischen Details stellt dem Autor hin und wieder ein Bein. Zwar erklärt Krämer die zahlreichen Fachbegriffe aus der Binnenschiffahrt mit ebenso vielen Fußnoten und widmet ihnen sogar ein eigenes Glossar. Doch in der guten Absicht, sich auch sprachlich aufs Schiffermilieu einzulassen, versetzt Krämer seinem "Kohlemord" kleine Längen. Freunde des Lokalkolorits kommen auch diesmal wieder auf ihre Kosten. Einmal mehr gelingt es Manfred Krämer, das Leben am Lampertheimer Altrhein lebendig werden zu lassen. Über einen Gastauftritt dürfen sich auch Werner Reuters und sein Fährverein "Nibelungenland" freuen. Schließlich hat Reuters dem Autor das Basiswissen der Binnenschifffahrt beigebracht. Ein netter Gimmick sind die so sogenannten QR-Codes, mit deren Hilfe sich Bilder von den realen Schauplätzen aufs Smartphone laden lassen. Krämer hat erneut einen klasse Schmöker geschrieben. Das Buch hat zweifellos das Zeug dazu, dem einen oder anderen Zeitgenossen die Nachtruhe zu rauben. Bild: Weiß, wovon er schreibt: der Lampertheimer Krimi-Autor Manfred Krämer im Mannheimer Bunkerkraftwerk, dem Schauplatz des spannenden Finales © Südhessen Morgen, Mittwoch, 11.04.2012
"Kohlemord", Waldkirch Verlag |
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